46/09 ZfL liest.
Hildegard Kernmayer liest aus „Die Liebhaberinnen“ – einem frühen Roman von Elfriede Jelinek. Sie mag dieses Buch wegen seiner sprachlichen und politischen Radikalität. Das Buch handelt von zwei Frauen – beide Näherinnen in einer Büstenhalter-Fabrik – die versuchen, auf unterschiedliche Arten ihrer vorbestimmten Existenz zu entkommen.
Perdita Ladwig liest aus „Gespräch in Sizilien“ von Elio Vittorini. Silvestro, dreißig Jahre alt und seit langem in Norditalien lebend, kehrt für drei Tage in sein sizilianisches Heimatdorf zurück. Zusammen mit seiner Mutter erinnert er sich an seine Kindheit. Eine Huldigung an die Menschen und die Landschaft Siziliens.
Dirk Naguschewski liest aus „Zähneputzen in Helsinki“ von Günter Ohnemus. Dieser Erzählungsband stand bei ihm über 10 Jahre ungelesen im Regal. Aus Anlass seiner ersten Reise nach Helsinki hat er ihn gelesen und liest hier die Titelgeschichte, die eine wunderbare Geschichte über eine verlorene Liebe ist.
Gerhard Scharbert liest das Gedicht „Der Unbekannte“ von Joseph von Eichendorff. Er liebt diesen Autor sehr und mag das Rätselhafte dieses Gedichtes.
Daniel Weidner liest aus „Jakob von Gunten“ von Robert Walser. Martin Walser nennt das Buch den Entwicklungsroman einer verhinderten Entwicklung.
Susanne Hetzer liest die Kurzgeschichte „Jeden Frühling wünsche ich mir das gleiche“ von Selim Özdogan. Es geht um die perfekten Momente im Leben: “Es ist ein besonderes Talent, zu merken, wann man glücklich ist. Zu merken, wann man glücklich war, kann jeder.” Die Geschichte erzählt von einem altmodischen, glücklichen Sommer.
Diese Woche lesen Mitarbeiter des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung in Berlin.
“Das ZfL betreibt Forschungen zur europäischen Kultur- und Wissen(schaft)sgeschichte auf der Basis philologisch-kulturwissenschaftlicher Methoden. Kultur wird aus ihrem doppelten Ursprung aus Kult und téchne verstanden, Literatur als Überlieferungsmedium von historisch und kulturell differentem Wissen und als Archiv des kulturellen Gedächtnisses.
Im Mittelpunkt stehen die Prägung der Moderne durch vormoderne, insbesondere religiöse Begriffe, Praktiken und Deutungsmuster sowie die zumeist vergessene, aber fortwirkende Geschichte wissenschaftlicher Theoreme, Begriffe und Verfahren in der Gegenwart. Die Forschungen konzentrieren sich auf Probleme, die die Kompetenzen verschiedener Disziplinen erfordern, und auf Themen am Schnittpunkt von Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften und Künsten. Die Erprobung neuer Verfahren für interdisziplinäre Projekte zielt auf die Entwicklung einer kulturwissenschaftlichen Epistemologie und auf die Erarbeitung kultureller Expertisen für brisante Fragen der Wissensgesellschaft und der ‘Europäisierung Europas’.“
Dieser Beitrag wurde vor am Dienstag, 9. März 2010 um 15:12 Uhr veröffentlicht und unter Bibliothek gespeichert.Sie können Kommentare zu diesem Eintrag über den RSS-2.0-Feed verfolgen. Kommentare sind momentan deaktiviert, aber Sie können einen Trackback von Ihrer Website hierher setzen.