43/10 Geoforscher lesen.
Prof. Dr. Wilhelm Heinrich liest aus „Meine Geschichte“ von Arno Borst. Arno Borst (1925–2007) war einer der wirkungsmächtigsten europäischen Historiker des 20. Jahrhunderts. Mit seinen Büchern begeisterte er seine Leser für geschichtliches Denken und errang die höchsten Auszeichnungen seines Fachs. Das Manuskript für „Meine Geschichte“ wurde im Nachlass gefunden. Der Text war fertig, fast makellos und zeugt von der geschliffenen Prosa, die ohne professoralen Affekt daherkommt und sich nicht um verkopfte Exzellenz bemüht.
Dr. Georg Beyerle liest einen Abschnitt aus der Erzählung „Das Mädchen mit der blauen Mütze“ von Lars Gustafsson. Gustafsson ist ein schwedischer Schriftsteller und Philosph, der mit großer Einfühlsamkeit und Präzision die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts beschreibt und in seine Texte physikalische Beschreibungen einwebt. Der Autor sagt über sich selbst: “I tend to regard myself as a philosopher who has turned literature into one of his tools.”
Dorit Kerschke liest aus „Sein eigener Herr“ von Halldór Laxness, weil sie während des Studiums ein Jahr in Island verbracht hat und über die Geologie auch mit den Menschen und deren Geschichte in Kontakt gekommen ist. Der isländischer Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger beschriebt in „Sein eigener Herr“ die ländliche Geschichte Islands, die Beschwerlichkeiten des Lebens und den Starrsinn seiner Bewohner.
Dr. Volker Klemann liest aus „Zeltbuch von Tumilat“ von Erhart Kästner. Das Buch, das er vor vielen Jahren in einer Jugendherberge gefunden hat, hat ihn ob seiner Sprache gefesselt. Wadi Tumilat ist ein etwa 50 km langes, flaches Tal im östlichen Nildelta. Nach dem Zweiten Weltkrieg befanden sich dort Lager für deutsche Kriegsgefangene. Seine dortigen Erlebnisse verarbeitete der Schriftsteller Erhart Kästner im „Zeltbuch von Tumilat“.
Dr. Alexander Rudloff liest aus „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren, weil es eines der Lieblingsbücher seiner Kinder ist. „In der Nacht, als Ronja geboren wurde, rollte der Donner über die Berge. Ja, es war eine Gewitternacht, dass sich selbst alle Unholde, die im Mattiswald hausten, erschrocken verkrochen.“
In dieser Woche lesen die Forscher des Deutschen GeoForschungsZentrums in Potsdam. Sie erforschen das „System Erde“ und die geologischen, physikalischen, chemischen und biologischen Prozesse, die im Erdinneren und an der Oberfläche ablaufen.
Ziel dieser Forschung ist es, diese Vorgänge in allen Größenordnungen zu verstehen – unabhängig davon, ob sie sich auf der Skala von Atomen und Molekülen oder von Galaxien abspielen, egal ob sie rasend schnell in Nanosekunden oder unendlich langsam in Milliarden von Jahren geschehen. Dabei untersuchen sie nicht nur die Vorgänge im Inneren des Planeten, sondern studieren auch die vielfältigen Wechselwirkungen, die es zwischen der festen Erde, der Hydrosphäre, der Lufthülle und der belebten Welt gibt.
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Dieser Beitrag wurde vor am Sonntag, 31. Oktober 2010 um 13:12 Uhr veröffentlicht und unter Allgemein, Startseitenbeitrag gespeichert.Sie können Kommentare zu diesem Eintrag über den RSS-2.0-Feed verfolgen. Kommentare sind momentan deaktiviert, aber Sie können einen Trackback von Ihrer Website hierher setzen.