41/12 Die Ladies vom See.
Gertrud Kümin liest aus „Der Schuß auf die Kanzel“ von Hermann Burger, weil sie ihn dafür bewundert, wie er mit Souveränität und Kreativität sein manisch-depressives Leiden zelebriert hat. Für dieses Buch gilt: Du öffnest Bücher und sie öffnen dich! (Tschingis Aitmatov)
Megi Schäppi liest aus dem Manuskript ihrer Lebensgeschichte: Wenn du sparen willst, mach Schulden. Es teilt sich in die Kapitel „Scheidungskinder – glückliche Kinder“, „Scheidung tut weh“, „Dank an die Banken, Versicherungen und Zeitungen“ und „Dann kam Ali – 38 Jahre jünger, na und“. Ihre wichtigste Erfahrung: Sei fleißig, ehrlich, sparsam und lebe gesund, so dass du einen guten Namen bekommst.
Kristine Ruedi liest aus „Mau – Meine Filosofien – Mein Leben – Meine Katzastrophen“ von Marianne Kunz-Jäger, weil sie Katzen liebt. Das Buch beschreibt die Welt aus der Sicht des Katers Mau. Er ist ein Herzensbrecher, sowohl für Kätzinnen wie auch für die Leser des Buches.
Marianne Kunz liest aus „Arena der Ärzte“ von Susanne Cho, weil das Buch sie von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen hat. Es ist ein sorgfältig recherchierter, historischer Krimi mit dem sie in die altrömische Geschichte abgetaucht ist. Jemand will der Ärztin Charis schaden. Sie flieht aus Rom, bereist Karthago und die Tripolis, Pergamon und Ephesos und gelangt bis ans Schwarze Meer.
In Zürich gibt´s viel zu sehen: Schöne Ecken aller Orten und Menschen aller Herren Länder. Doch je mehr man sieht, desto unschärfer wird das Bild. Man sieht die Stadt vor Häusern nicht.
Dann ist es Zeit für einen Ausflug auf dem Zürichsee. Die MS „Säntis“ legt am Bürkliplatz ab und fährt die Goldküste hoch. Dort wohnt das Geld. Zwischen Erlenbach und Thalwil quert sie den See und fährt an der Pfnüselküste zurück. Pfnüsel ist Schnupfen. Dort wohnt das pralle Leben. Wenn´s regnet, regnet´s hier und dort. Auch die Sonne kümmert sich nicht ums Gold. Vom See aus sehen sich beide Küsten zum Verwechseln ähnlich.
Schaut man nun nach Zürich, sieht man die Stadt, beidseits der Limmat zwischen Uetliberg und Zürichberg. Man sieht, wie verblüffend klein die Stadt ist, die man in einer Reihe mit New York und London denkt. 400.000 Menschen leben hier. Legt die „Säntis“ wieder an, hört man auf dem kurzen Weg zum Bellevue mehr Sprachen, als auf einem Übersetzer-Kongress. Wieder angekommen, mitten im Welt-Dorf Zürich.
In dieser Woche lesen die wunderbaren Ladies vom See.
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VolksLesen erkundet von Oktober bis Dezember 2012 mit Unterstützung der Stadt Zürich, der Ernst-Göhner-Stiftung, des Literaturhauses Zürich und Zürich Tourismus die Lesegewohnheiten der Zürcher.
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Dieser Beitrag wurde vor am Sonntag, 14. Oktober 2012 um 13:28 Uhr veröffentlicht und unter Allgemein, Startseitenbeitrag gespeichert.Sie können Kommentare zu diesem Eintrag über den RSS-2.0-Feed verfolgen. Kommentare sind momentan deaktiviert, aber Sie können einen Trackback von Ihrer Website hierher setzen.