39/12 Rügener und Rüganer.
Ralf Eppinger, Produktmanager und Fotojournalist, liest aus “Der kleine Hobbit” von John Ronald Reuel Tolkien. 1937 kritzelte der britische Professor eine Notiz auf ein leeres Blatt Papier, während er Arbeiten seiner Studenten korrigierte. “In a hole in the ground there lived a hobbit”. Anstatt diese Notiz einfach zu entsorgen, beschloss Tolkien, zu ergründen, was denn ein Hobbit sei. Es war der Urknall für ein ganzes Universum.
Bianca Lohr, Journalistin, Sängerin und Fotografin, liest aus “Irgendwann werden wir uns alles erzählen” von Daniela Krien. Sommer 1990, ein Bauerndorf nahe der deutsch-deutschen Grenze, die gerade keine mehr ist. In ihrem Debütroman schildert Daniela Krien eine Liebesgeschichte, die Zeitgeschehen und Existentielles miteinander verschränkt.
Petra Sievers, Buchhändlerin und Buchhalterin, liest Gedichte, weil sie Gedichte sehr liebt. Schon immer: Mascha Kaleko – Die paar leuchtende Jahre, Johann Wolfgang Goethe -”Der Wanderer” und ihr Gedicht “Glück”..
René Jablonski, Fischer, Kriminalbeamter i.R. und Staatswissenschaftler, liest aus “Ein einziges Leben – Acht Geschichten aus dem Krieg“. Tom Lampert beschreibt anhand authentischer Akten die Lebenswege von acht Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus, darunter die des SS-Obergruppenführer Erich von dem Bach-Zelewski, “Höherer SS- und Polizeiführer Russland-Mitte”, verantwortlich für zahlreiche Massenvernichtungsaktionen.
Gunnar Schmüser, Food & Beverage Manager im Cliff-Hotel Sellin, liest aus “Neue Vahr Süd” von Sven Regener, weil er in Bremen aufgewachsen, so wie Frank Lehmann, der hin- und hergerissen zwischen Auflehnung und Resignation für eine eigene, würdige Existenz kämpft.
Kathleen Aust, Redakteurin und Moderatorin bei rügen TV, liest aus dem DDR-Kinderbuch “Antennenaugust” von Kurt David. August ist ein aus dem Nest gefallener Bussard. Ein Junge zieht ihn auf. Am Ende hat sich August so an die Menschen gewöhnt, daß er nicht mehr im Wald leben will. Ein Buch darüber, dass nichts im Leben umsonst ist.
O Land der dunkeln Haine, O Glanz der blauen See,
O Eiland, das ich meine, Wie tut’s nach dir mir weh!
Nach Fluchten und nach Zügen, weit übers Land und Meer,
Mein trautes Ländchen Rügen, wie mahnst du mich so sehr!*
Drei Monate sind vergangen. Dreizehn Wochen war VolksLesen zu Gast in Bergen auf Rügen. Nun ist es Zeit, Abschied zu nehmen von der Insel und ihren Bewohnern.
VolksLesen dankt allen Vorlesern und Allen, die uns auf der schönsten Insel weit und breit unterstützt haben. Auf bald!
Zum Abschied lesen Rügener und Rüganer. Rügener, das sind die, die auf der Insel leben. Rüganer wurden auf der Insel geboren. Sagt man. Aber vielleicht ist auch jeder ein Rüganer, der die Insel herzlich liebt. Dann ist auch VolksLesen ein Rüganer …
Im Oktober geht’s weiter in Zürich.
* Ernst Moritz Arndt
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VolksLesen erkundet von Juli bis September 2012 die Interessen und Lesegewohnheiten der Menschen, die auf Rügen leben. Woche für Woche entsteht ein Mosaik, das ein gesellschaftliches Spektrum der Insel zeigt.
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VolksLesen erkundet Rügen mit Unterstützung der Berliner Kulturverwaltung, der Stadt Bergen, der AWO Rügen und der Sparkasse Rügen.
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Dieser Beitrag wurde vor am Sonntag, 23. September 2012 um 13:59 Uhr veröffentlicht und unter Allgemein, Startseitenbeitrag gespeichert.Sie können Kommentare zu diesem Eintrag über den RSS-2.0-Feed verfolgen. Kommentare sind momentan deaktiviert, aber Sie können einen Trackback von Ihrer Website hierher setzen.