37/10 Autorennationalmannschaft liest.

Falko Hennig, Verteidiger, liest aus „Sirius – Eine Art Tagebuch“. Das Buch hat ihm Walter Kempowski 1999 geschenkt. „Sirius“ versammelt Kempowskis Tagebuchaufzeichnungen des Jahres 1983. Es hat Falko Hennig so sehr begeistert, dass er seitdem auch Tagebuch schreibt.
Denis Johnson - Ein gerader RauchThomas Klupp, Mittelfeld, liest aus „Ein gerader Rauch“ von Denis Johnson. Das ist ein harter, direkter, aber auch tragisch-komischer Roman über den Vietnamkrieg, dessen Sprache begeistert.

Roberto Bolano - LumpenromanAndreas Merkel, Torwart, liest aus dem „Lumpenroman“ von Roberto Bolaño, eine Satire auf unsere Kultur der Gegenwart. Er beginnt mit einem Motto von Antonin Artaud: „Alles Geschriebene ist Schweinerei. Die Leute, die das Unbestimmte verlassen, um zu versuchen, irgend etwas von dem, was in ihrem Geist vorgeht, zu präzisieren, sind Schweine. Das ganze Literatenvolk ist schweinisch, und besonders dasjenige dieser Zeit.“
Frank Willmann - Satan, kannst du mir nochmal verzeihenFrank Willmann liest aus seinem Buch „Satan, kannst du mir nochmal verzeihen“. Schleimkeim war eine legendäre Punk-Band in der DDR. Frank Willmann und Anne Hahn haben die Biographie ihres Sängers Dieter »Otze« Ehrlich geschrieben.

In dieser Woche lesen Spieler der Deutschen Autoren-Nationalmannschaft. Die Autonama ist die Fußballmannschaft der Romanciers, Lyriker und Dramatiker und amtierender Europameister der Autoren-Nationalmannschaften.

Was haben die Schriftstellerei und Fußball gemeinsam? Das Eine ist ein einsames Handwerk, das Andere ein Spiel, mit- und gegeneinander.

Hans Meyer, ehemaliger Trainer der Mannschaft sagt: „Was euch schwer fällt, und das hängt wahrscheinlich mit eurer individualistischen Lebensgestaltung zusammen, ist die Kommunikation in der Mannschaft. Ihr redet gar nicht miteinander. Die Voraussetzung für Kommunikation ist, dass man alle sehr gut kennt, dass es da ein Vertrauen gibt, man auf dem Platz Orientierung hat und dass man dann über seine eigene Leistung hinaus Verantwortung für das Ganze übernimmt. Das kann nicht von Anfang an da sein, das muss wachsen, und je länger man zusammen spielt, desto selbstverständlicher werden Situationen gesehen, Situationen, die noch gar nicht da sind, Möglichkeiten also, und die müssen sprachlich formuliert, angedeutet, vorbereitet werden, damit sie überhaupt eintreten. Jeder Autor macht das auf dem Papier mit sich selber aus, aber auf dem Platz ist er auf die anderen angewiesen, wenn er etwas gestalten will.“

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