20/08 Sex brennt.
Wieland Speck, Regisseur und Autor, liest aus Magnus Hirschfelds „Mein Verhältnis zur schönen Literatur und schöpferischen Jugend“. „Innerlich fühlte ich mich mein Leben lang den Journalisten und Literaten, Schriftstellern, Dichtern und Künstlern wesensverwandter, als den Doktoren, Professoren und geheimen Ober-Medizinalräten.“
Zazie de Paris, Diva, liest aus Lili Elbes „Ein Mensch wechselt sein Geschlecht“ – die Biografie des ersten Menschen, der sich einer chirurgischen Geschlechtsumwandlung unterzogen hat.
Maren Kroymann, Sängerin und Schauspielerin aus Berlin, liest aus Til Brugmans „Warenhaus der Liebe“.
Martin Dannecker, Sexualwissenschaftler, liest aus „Christopher und die Seinen“ von Christopher Isherwood. Der Text beschreibt Hirschfelds Institut für Sexualwissenschaft.
„Sex brennt.“ ist der Titel der großen Magnus-Hirschfeld-Ausstellung, die aus Anlass seines 140. Geburtstages noch bis zum 14. September im medizinhistorischen Museum der Charité in Berlin gezeigt wird. Prof. Dr. Magnus Hirschfeld (1868-1935) ist eine Schlüsselfigur der gesellschaftlichen Modernisierung im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Er ist der Begründer der Sexualwissenschaft und hat den Begriff „Homosexualität“ eingeführt.
Der Titel der Ausstellung – „Sex brennt.“ – bezieht sich aber nicht nur auf das Feuer der Leidenschaft, sondern auch auf die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 in Berlin. Ab dem 6. Mai 1933 wurde das von Magnus Hirschfeld gegründete Institut für Sexualwissenschaft von Studenten der Hochschule für Leibesübungen geplündert und zerstört. Die Institutsbibliothek wurde zusammen mit einer Büste Magnus Hirschfelds bei der Bücherverbrennung auf dem Berliner Opernplatz (heute Bebelplatz) verbrannt.
Dieser Beitrag wurde vor am Dienstag, 9. März 2010 um 16:55 Uhr veröffentlicht und unter Bibliothek gespeichert.Sie können Kommentare zu diesem Eintrag über den RSS-2.0-Feed verfolgen. Kommentare sind momentan deaktiviert, aber Sie können einen Trackback von Ihrer Website hierher setzen.