15/09 Blinde lesen II.

Christine Langer: "Frühling", "Nur Du"Christine Langer ist Fernstudentin im literarischen Schreiben. Sie liest zwei selbstgeschriebene Gedichte. „Ja! Es ist eine Lust, auf dieser Erd zu sein – Ich fang mit dem Gedicht ein bisschen Frühlingein.“ Das zweite Gedicht ist ein Liebesgedicht, das auf ihrer Hochzeit vorgelesen wurde. – „Nur du“.
Die Sage vom wilden ManneEdmund Kraus liest „Die Sage vom wilden Manne“. Das ist eine Ballade, die er gern bei Hochzeiten vorträgt. Im Gasthaus “Zur grünen Tanne“ verbringen junge Paare ihre Hochzeitsnacht. Die Ballade erzählt von der Freude der Honoratioren am jungen Glück.
E. R. Greulich: ErziehungChristel Jung liest „Erziehung“ von E. R. Greulich. Die Geschichte beschreibt die Schwierigkeiten bei der Erziehung der Kinder. Sie spielt am Anfang des letzten Jahrhunderts. „Eine Schande, wie verwahrlost die Gören sind!“
Karl-Heinrich Bieritz: Das KirchenjahrKarina Wuttke liest aus „Das Kirchenjahr“ von Karl-Heinrich Bieritz. Das Buch verfolgt keine erbaulichen Ziele, sondern informiert über Entstehung, Sinn, gegenwärtige Gestalt und gottesdienstliche Begehung des christlichen Festjahres. Hier geht es um das österliche Brauchtum.

Diese Woche macht die Tour de Braille wieder Station bei VolksLesen. Wir feiern den 200. Geburtstag von Louis Braille.

Warum wird sein Geburtstag heute noch gefeiert? – Louis Braille ist der Befreier der Blinden. Die Erfindung der Blindenschrift war für die Blinden genauso wichtig, wie die Erfindung der Schrift vor mehr als 7000 Jahren für uns.

Das Reich der Nubier war die letzte Hochkultur, die ohne Schrift funktionierte. Informationen wurden dort durch Erzähler und Weitererzähler übermittelt. Seitdem waren die Blinden von allem aufgeschriebenen Wissen abgeschnitten. Es sei denn, es las ihnen jemand vor.

Vor Braille waren Blinde gesellschaftliche Außenseiter. Sie konnten nicht selbst über ihr Leben bestimmen, wurden verwaltet und konnten nur sehr wenige Berufe erlernen.

Die Braille-Schrift hat das Leben der Blinden in allen Bereichen erleichtert. In Braille-Schrift können sie die Gewürze in der Küche beschriften und Rezepte aufschreiben. Aber sie können auch fast alle Berufe ergreifen – es gibt heute blinde Juristen, Bergsteiger und Fahrradmonteure.

Die Erfindung der Braille-Schrift war für die Blinden der Ausgang aus der Unmündigkeit. Durch das Ende der Unschriftigkeit.

* Das Internet ist für Blinde zugänglich. Die Braillezeile ist ein Ausgabegerät für Computer. Sie stellt die Zeichen, die sich auf dem Bildschirm befinden, in Brailleschrift dar. So können Blinde selbstständig am Computer arbeiten.

Voraussetzung ist allerdings, dass die Websites im Internet barrierefrei gebaut sind. Das Wichtigste ist dabei, dass alle Links ordentlich und verständlich beschriftet sind. Das ist ganz einfach und hilft den Blinden ungemein!

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