11/09 Sachsen lesen.

Erdmann Graeser: Leipzig - wie ich es sahWolfgang U. Schütte, Schriftsteller und Herausgeber in Leipzig liest am Stand der Connewitzer Verlagsbuchhandlung aus „Leipzig – wie ich es sah“ von Erdmann Graeser. Der wurde 1921 von der Leipziger Allgemeinen Zeitung als schreibender Flaneur angeworben und hat »Skizzen von einem vielseitigen Stadtbild« festgehalten. Hier geht es um das Völkerschlachtdenkmal.
Angela Krauß: Wie weiterJohanna ist Studentin und für das Uni-Radio mephisto 97,6 auf der Buchmesse. Sie ist keine Sächsin, lebt aber schon seit ein paar Jahren in Leipzig und liest aus „Wie weiter“ von Angela Krauß. Die ist Sächsin. „Das Leben, die Liebe, die große Geschichte – alles zieht Angela Krauß in den Zauber ihres neuen Prosakunststücks, aus ihm leuchtet jene Ahnung von Glück, die das Weitermachen beflügelt.“
Heinrich Böll: Ende einer DienstfahrtMaud Antonia Viehberg vom Graphikantiquariat Koenitz liest eine ihrer Lieblingsstellen aus „Ende einer Dienstfahrt“ von Heinrich Böll. Zwei Handwerker, Vater und Sohn, haben einen Jeep der Bundeswehr in Brand gesteckt. Daraus entwickelt Böll den gar nicht harmlosen Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft.
Volker Schulte: Verstehensfragen in China (aus "Der Literaturpapst als Fledermaus - Kleine Geschichten aus 600 Jahren Universität Leipzig")Volker Schulte, Journalist und ehemaliger Pressesprecher der Uni Leipzig, liest aus seinem Buch „Der Literaturpapst als Fledermaus – Kleine Geschichten aus 600 Jahren Universität Leipzig“. Dieses Bändchen enthält eher am Rande liegende, teils amüsante, teils bitter-komische, jedenfalls nicht belanglose Begebenheiten der Universitätsgeschichte. Die gelesene handelt von den Erfahrungen des Philosophen Hans Driesch (1867-1941) in China.

Am Sonntag endete die Leipziger Buchmesse 2009. Deshalb lesen diese Woche Sachsen.

Und nichts ist einfacher als Sächsisch zu lernen, sagt Wolfgang U. Schütte: „Unterkiefer langsam fallen lassen, Unterlippe nach vorn schieben und nu de Worde eefach aus dr Gusche rausgullern lassn.“

Das Sächsische erfordert also einen entspannten Unterkiefer. Dasselbe gilt für den Opern-Gesang. Eine lockere, unverkrampfte Einstellung von Hals- und Zungenmuskulatur und Unterkiefer sowie ein lockeres Öffnen des Mundes sind für die Modulation, das freie Schwingen des Klangs und die sängerische Brillanz unerlässlich. Deshalb stammen überdurchschnittlich viele ausgezeichnete Opernsänger aus Sachsen.

Aber: Nicht alle Sachsen sächseln.

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