07/12 Kiezwandler lesen.

Robert Musil - Die PortugiesinAndreas Teuchert, Filmmacher und Netzwerker, liest aus der Erzählung „Die Portugiesin“ von Robert Musil. Der Raubritter Herr von Ketten hat sich die Portugiesin, seine schöne junge Frau, auf seine einsam-wilde Felsenburg geholt. Aus dem Kavalier, als der er um sie geworben hatte, ist wieder der raublustige Bandit geworden. Seine beiden Kinder kennt er kaum. Die Portugiesin fügt sich in die fremde Ordnung, bleibt ihm aber dabei so geheimnisvoll fremd wie am ersten Tag.
Irina Liebmann - Wäre es schön? Es wäre schön!Rahel Schweikert, Musikerin und Kiezwandlerin, liest aus „Wäre es schön? Es wäre schön! Mein Vater Rudolf Herrnstadt“. Irina Liebmann hat die Biografie ihres Vaters geschrieben. Herrnstadt war Jude und Kommunist, Journalist im Dienst des sowjetischen Geheimdienstes, erster Chefredakteur der “Berliner Zeitung” und des “Neuen Deutschland” in der DDR. 1953 fiel er in Ungnade und wurde in ein Archiv verbannt.
Jutta Ditfurth - Lebe wild und gefährlichSibila Zecerovic, Studentin, liest aus „Lebe wild und gefährlich“ von Jutta Ditfurth. Das 1991 geschriebene Buch enthält Auseinandersetzungen mit Atomtechnik und Gentechnik und beider Geschichte; mit Ökofaschismus und Esoterik und deren historische Wurzeln u.v.a.m.
Rob Hopkins - Energiewende. Das HandbuchThomas Finger, Student der Luft- und Raumfahrt, liest aus „Energiewende. Das Handbuch: Anleitung für zukunftsfähige Lebensweisen“. Rob Hopkins ist der Begründer der Transition Town Initiative. Das Buch ist Anleitung und Anregung zum Handeln.

Klimakatastrophe und Peak-Oil – alle wissen Bescheid. Die Kiezwandler finden, dass es nicht reicht, darüber zu klagen, dass die Anderen zu wenig tun. Anfangen ist besser. Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es.

Die Kiezwandler sind Teil der Transition-Town-Bewegen, der es „um das Schaffen von kleinen Paradiesen hier auf der Erde“ geht. Sie folgen einem ganzheitlichen Ansatz, der bei der Gestaltung des eigenen Lebensraumes alle lokalen Gegebenheiten optimal einbezieht und nachhaltig nutzt – durch ein neues Mobilitätsverhalten, ökologisches, soziales, ästhetisches Bauen und Wohnen, lokale Kreislaufwirtschaft, einen Bildungswandel und den Aufbruch ins Solarzeitalter.

In Berlin gibt es seit dem Sommer 2008 eine Gruppe von Menschen, die sich in Kreuzberg in den Kiezen rund um den Görlitzer Park für eine nachhaltige und resiliente Kiezkultur stark macht. Sie wollen mit ihren Nachbarn einen lokalen Plan B auf den Weg bringen.

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„Kreuzberg kocht“ stellt in 55 Portraits außergewöhnliche Menschen, Initiativen und Einrichtungen in Kreuzberg vor. Darunter auch die Kiezwandler.

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