05/12 Exerzitien auf der Straße.
Pater Christian Herwartz SJ liest aus seinem Buch „Brennende Gegenwart – Exerzitien auf der Straße“. Ignatius von Loyola, der Gründer des Jesuitenordens, hat nach seiner eigenen Bekehrung in einem kleinen Ort Spaniens auf der Straße gelebt. Dort, in Manresa, entstand sein Exerzitienbuch – eine Wegbeschreibung, um näher in Kontakt mit Gott zu kommen. Seit 2000 werden “Exerzitien auf der Straße” angeboten. Christian Herwartz, erfahrener Begleiter und Inspirator, stellt drei Impulse vor, die sich in den Kursen bewährt haben.
Angela, Buchhalterin, liest aus „Der Prophet“. Khalil Gibran (* 6. Januar 1883 in Bischarri, Osmanisches Reich, heute Libanon; † 10. April 1931 in New York City) war ein libanesisch-amerikanischer Maler, Philosoph und Dichter. Das zentrale Motiv seiner Dichtung und seines philosophischen Denkens ist, dass das Leben, die Liebe und der Tod das Wesentliche für uns Menschen sein sollen. Sein Werk wird als Bindeglied der philosophischen Richtungen des Orients, z. B. des Sufismus, und der westlichen, durch das Christentum beeinflussten Philosophien gesehen.
Melanie Reimann, freiberufliche Lehrerin, liest aus „Lord of the Flies“. William Golding schreibt darüber, wie sich die Einstellungen und die Glaubensgrundsätze von Menschen verändern, wenn sie außerhalb ihres gewohnten Umfeldes sind. Eine Gruppe sechs- bis zwölfjähriger englischer Schuljungen überlebt während eines Atomkriegs einen Flugzeugabsturz auf einer unbewohnten Pazifikinsel. Es beginnt ein brutaler Machtkampf, in dessen Verlauf die Gruppe alle zivilisatorischen Hemmungen verliert.
Jesus von Nazareth war viel unterwegs auf den Straßen seiner Zeit. Er sagte: „Ich bin die Straße und die Wahrheit und das Leben“.
Zu Exerzitien auf der Straße laden die „Ordensleute gegen Ausgrenzung“ ein, in Berlin und in Europa. Exerzitien sind geistlichen Übungen, in denen sich Einzelne oder Gruppen intensiv dem Gebet und der Besinnung widmen. Mitten in unseren lauten Städten finden Menschen persönliche Orte der Einkehr unter Obdachlosen, Drogenabhängigen, vor Krankenhäusern, auf Kinderspielplätzen. An Orten und in Situationen, die sie sonst meiden, werden sie von Engführungen in ihrem Leben befreit und erleben die Nähe Gottes.
In den Exerzitien auf der Straße geht es um das Zuhören. Zuhören wird heute oft unterschätzt.
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„Kreuzberg kocht“ stellt in 55 Portraits außergewöhnliche Menschen, Initiativen und Einrichtungen in Kreuzberg vor. Darunter auch die Exerzitien auf der Straße.
Dieser Beitrag wurde vor am Sonntag, 5. Februar 2012 um 13:13 Uhr veröffentlicht und unter Allgemein, Startseitenbeitrag gespeichert.Sie können Kommentare zu diesem Eintrag über den RSS-2.0-Feed verfolgen. Kommentare sind momentan deaktiviert, aber Sie können einen Trackback von Ihrer Website hierher setzen.